Grafik-Designer, Web-Programmierer und Co. haben so ihren eigenen Slang. Der Vorteil: wenn man mal nicht weiß, was gemeint ist, bemüht man Google oder Wikipedia. Im Druck- und alten Setzergewerbe ist das anders. Gerade alte Hasen benutzen Begriffe, denen Mediengestaltern die Schweißperlen in Fragezeichenform über die Stirnfalten rinnen lassen und Google die Grätsche machen lässt.
Knüppelsatz ist einer davon.
Das Wort hört man oft in Zeitungsverlagen und da kommt es auch her. Mediengestalter nannte man damals noch Druckvorlagenhersteller und davor gab es das Berufsbild Schriftsetzer. Der war für das Zusammensetzen der Zeitungen und Bücher zuständig: dem Satz.
Mitte bis Ende der Neunziger, in dem es dem Zeitungsgeschäft noch blendend ging, erschienen in den vielen Anzeigenblättchen jede Menge kleiner Annoncen. Wöchentlich hunderte je Zeitung. Die musste natürlich jemand zusammen bauen. Woche für Woche neu. Im Akkord. Eine knüppelharte Arbeit; Knüppelsatz eben.