Vor gut einem halben Jahr lud ich zu meiner ersten Ausstellungseröffnung in 2024; nun war es schon die zweite. Zahlreiche Freunde, Geschäftsfreunde, Partner und Spontanbesucher folgten der Einladung in den historischen sächsischen Wartesaal des Leipziger Hauptbahnhofs.
Nach Monaten der Stellplanung, Wahl der Materialien und Konzept der Fläche begann ich einen Tag vor Eröffnung mit Promenadenkollege Marco den Aufbau im sächsischen Wartesaal. Aus den geplanten Das-geht-ja-schnell-in-drei-Stunden wurde zwar dann doch schnell ein ganzer Tag, dafür konnte es umso entspannter in den Eröffnungsgtag gehen.
Besonderheiten des Austellungskonzepts
Ich besuche gern Ausstellungen und freue mich immer über das Andere und interaktive Parts, die den Besucher auf unbewusster Ebene mit ins Bildkonzept einbeziehen. Dia-Guckis verwende ich ja nun schon seit 2017, wollte aber mehr.
So verzichtete ich passend zum Über-Kopf-Thema »Leipzig über Kopf« auf die galerietypische Beschilderung in Augenhöhe und positionierte die gedruckten Schilder über Kopf an die Oberkante der Ausstellungsstelen. Das forale Motive erhielt eine mehr oder weniger verstecke »Zwitscherbox«, die den Bereich unmittelbar vor dem Bild mit Naturgerräuschen und Vögelgezwitscher beschallt.
Da sich viele meiner Gäste zur Vernissage mit Begleitung ihrer Kinder angekündigt hatten, platzierte ich kurzerhand auf Kinderaugenhöhe eine Reihe an Bilderrahmen mit einer Auswahl meiner geschossenen Tierbilder, so konnte nicht nur die Großen gucken. Die klaren Formen und symmetrischen Strukturen der Großformatdrucke begeisterten dennoch alle Altersgruppen, insbesondere die florale Komposition, lud zum Entdecken der Blumen des Septembers ein.
Unter dem Titel Flores Mensis fotografiere ich über das Jahr Blüten, Pflanzen und Insekten im heimischen Kleingarten und anderswo, befreie sie nach der Bildbarbeitung vom Hintergrund und erstelle aus den einzelnen Elementen eine Collage mit verschiedenen Ebenen und Schattierungen.
Ich verzichte dabei einerseits dem Erhalt der Pflanzen wegen auf ein isoliertes Shooting mit Blitz, als auch in Hinblick auf die gewahrte Natürlichkeit mit Sonnenschatten, Unschärfentiefe und Perspektive. Das finale Bild soll echt erscheinen, aber auch den Eindruck eines Gemäldes erwecken. Die knapp 50 in dem Gesamtbild verbauten Blüten, Blätter und Insekten sind auf Erklärtafeln mit deutschen und lateinischen Bezeichnungen aufgelistet. Final wird dieses Ausstellungskonzept zwölf Collagen der Monate sowie einiger Sonderthemen beinhalten.
Der Sammelbegriff »Station Looks« vereint sowohl Aufnahmen, die während meiner bisher zehnjährigen Arbeit als Fotograf in den Promenaden Hauptbahnhof Leipzig entstanden, als auch zwei Leipzig-im-Detail-Motive meines Fotokollegen Philipp Kirschner und ein gemeinsames Miniprojekt «60 Minuten«.
Passend zum Über-Kopf-Ausstellungsteil fiel meine Wahl der Schwarz-Weiß-Bilder auf den architektonische Motive meiner Sammlung, die mit klaren Formen dem Hauptbahnhof etwas sehr abstrakt Cleanes abgewinnen. Dazu sind vier farbige Großformate zu sehen, die in den Jahren 2014, 2018, 2022 und 2024 entstanden sind.
Danke an Fotokollege Rico Thumser, der die Vernissage fotografisch begleitete. Mehr zur Ausstellung, der Vernissage und Fotogalerie auf der Ausstellungsseite »Triplum«.